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Gerlinde Brendinger

Besondere Ehrung für Michael Kropf

Kropf erhielt den Karl Musil-Tanzpreis für sein Lebenswerk rund ums Ballett

Eine besondere Erfolgsmeldung kommt aus der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, in der auch Kunstschaffende organisiert sind. Michael Kropf erhielt den größten österreichischen Tanzpreis, den Karl Musil-Preis.

Der Preis ist nach dem 2013 verstorbenen Staatsopern-Solotänzer Karl Musil benannt. „Er war mein erster Ballettlehrer, und ich war wortwörtlich sein erster Schüler in jenem Jahrgang, als Musil als Lehrer mit der Staatsopernballettschule begonnen hat. Ich war der Erste, der diese Schule mit dem Bühnenreife-Zeugnis beendet hat“, erinnert sich Michael Kropf. Mit Dankbarkeit denkt er an jene Zeit zurück. „Karl Musil hat uns nicht nur Ballett beigebracht, sondern uns mit allem Drumherum vertraut gemacht, hat darauf geachtet, dass wir immer korrekt und mit frischer Trainingskleidung angezogen sind, hat uns Benehmen gelehrt, und uns die Liebe zum Tanz vermittelt.“ Diese Liebe ist Michael Kropf bis heute geblieben.

Er bekleidete im Ballett-Business die Funktionen des Direktors, des Choreografen und des Ballettmeisters. Über seine leitenden Funktionen in Budapest, Wien und Baden hinaus hat er auch 120 Choreografien für Fernsehshows gestaltet. Mit vielen seiner über 100 Bühnen-Choreografien ist er international auf der ganzen Welt engagiert worden. Und 2010 brachte der Gera-Verlag das Buch „Das Ballett“ heraus. Es entstand in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und Volksoper unter der künstlerischen Leitung von Michael Kropf. Mittlerweile ist Kropf international mit verschiedenen Kompanien und Projekten tätig. Die Preisverleihung in St. Pölten war mit einem eindrucksvollen Ballettabend verbunden. Die Rührung, als Michael Kropf schließlich den Preis, der vom österreichischen Tanzrat verliehen wird, aus den Händen von Vizepräsidentin Evelyn Teri empfing, war im gut besuchten Veranstaltungssaal spürbar.

1995 gründete Michael Kropf die Kropf Tanz Company, die später das Budapester Ballett wurde. Dieses leitete er zehn Jahre lang. Von 2005 bis 2010 war er dann beim Staatsopern- und Volksopernballett als künstlerischer Leiter für die Belange des Volksopernballetts zuständig. Danach folgte ein weiterer Meilenstein für Kropf, denn für die darauffolgenden zwei Jahre war er der erste Ballettmeister im Opernhaus Aalto Theater Essen. Anschließend leitete er bis 2021 das Ballett an der Bühne Baden und hat hier viel dazu beigetragen, dem Ballett einen besonderen Stellenwert zu verleihen.