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Akademie für sozialen und ökologischen Umbau

Mit jedem Bericht des UN-Weltklimarats werden die Rufe nach wirksamen Handlungen gegen die fortschreitende Klimakrise lauter. Im aktuellen Regierungsabkommen hat sich die österreichische Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Um das zu erreichen, ist jedoch eine massive Dekarbonisierung vieler Bereiche unserer Wirtschaft und Gesellschaft notwendig. Genau hier liegt jedoch das Problem: Schreibt Österreich seine bisherigen Maßnahmen so fort wie bisher, werden die Klimaziele klar verfehlt werden. Während auf politischer Ebene eine wirksame Strategie auf sich warten lässt, haben sich nun Gewerkschaften, Arbeiterkammer, Klimabewegung und Wissenschaft zusammengetan, um über Leitlinien und Bündnisse für einen sozial gerechten Kampf gegen die Klimakrise zu diskutieren.

Breites Bündnis gestartet

Von 19. bis 21. April fand in Wien unter dem Motto „Wir bauen um!“ die von younion _ Die Daseinsgewerkschaft maßgeblich mitgestaltete Akademie für sozialen und ökologischen Umbau statt. An drei Tagen kamen Vertreter*innen von über 20 Organisationen der Gewerkschafts- und Klimabewegung sowie Wissenschaft zusammen, darunter der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) sowie neben younion auch einige weitere Fachgewerkschaften, Arbeiterkammer, Greenpeace, die Universitäten Wien und Kassel und viele mehr. Zum ersten Mal fand in Österreich solch ein breiter Austausch statt. Auch zahlreiche Vertreter*innen der younion _ Die Daseinsgewerkschaft waren mit dabei und brachten die Anliegen der von ihnen vertretenen Mitglieder lautstark ein.

Im Fokus der Akademie stand die Frage, wie wir die Klimakrise wirksam aufhalten können und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern und das Leben der Beschäftigten verbessern können, seit langem Kernforderungen der younion. Denn bislang wurden mögliche Lösungen der Klimakrise viel zu oft ohne Einbezug der Interessen der Beschäftigten diskutiert. Dafür wurden die rund 150 Teilnehmenden der Akademie am ersten Tag nach einem ersten Kennenlernen zunächst auf einen gemeinsamen Stand gebracht und mit der Sachlage zur Klimakrise konfrontiert. In parallelen Workshops wurden unterschiedliche Handlungsfelder näher beleuchtet. Wesentliche Bereiche wie Industrie, Verkehr, Energie und Landwirtschaft wurden gemeinsam mit Expert*innen unter dem Blickwinkel des Bedarfs nach Veränderung und möglicher Handlungsspielräume betrachtet.

Der zweite Tag startete mit einem Ortswechsel in das Kraftwerk Simmering. Gemeinsam mit Wien Energie konnten wir den Teilnehmer*innen den Besuch des Betriebsgeländes ermöglichen. Dort wurden zunächst im Rahmen eines „World Cafés“ bestehende Bündnisse, Initiativen und Werkzeuge präsentiert. So wurde beispielsweise das ÖGB-Positionspapier zur sozial-ökologischen Transformation vorgestellt, in dem Lösungsansätze für eine sozial gerechte Bekämpfung der Klimakrise erarbeitet wurden. Die Besichtigung einer der größten Wärmepumpen Europas auf dem Betriebsgelände des Kraftwerks war für viele Teilnehmende ein Höhepunkt der Veranstaltung, zeigte diese doch, dass es durchaus konkrete Ansätze gibt, die Wärmewende einzuläuten. Im Rahmen einer breit angelegten Podiumsdiskussion (hier geht’s zur Aufzeichnung) wurde dann am Donnerstagabend diskutiert, welche Bündnisse es in Zukunft braucht, aber auch, welche Gegenspieler*innen es im Kampf gegen die Klimakrise gibt und wie man sich diesen entgegenstellen kann.

Und wie weiter?

Gegen Ende der dreitägigen Akademie zeigte sich zunehmend, dass die Teilnehmenden großes Interesse haben, ihre Kräfte zu bündeln. Im Rahmen der Akademie wurden zahlreiche Kontakte zwischen Gewerkschafter*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen geknüpft, aber auch konkrete Ideen für gemeinsame Projekte entwickelt. Zwar waren in den zahlreichen Workshops und Diskussionen durchaus einige Reibungspunkte hervorgetreten, die anwesenden Bewegungen waren sich jedoch einig, dass für einen wirksamen und sozial gerechten Erhalt unserer Lebensgrundlagen das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen ist. So gab es am letzten Tag schließlich auch viel Zuspruch, die Zusammenarbeit über die Akademie hinaus fortzuführen und weiter auszubauen. Als younion werden wir uns dabei auch weiterhin für eine klare Strategie eines sozial gerechten Übergangs, eine starke öffentliche Hand und ausreichende Finanzierung vor allem der Städte und Gemeinden sowie umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen einsetzen.

 

Weitere Fotos von der Veranstaltung findet ihr hier:
https://www.facebook.com/media/set/?vanity=younion.at&set=a.7346081345404389